Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik

KlimaNetz - Auswirkungen des Klimawandels auf Planung und Betrieb von Verteilnetzen

Projektbeschreibung

Die Auswirkungen des Klimawandels sind schon heute in Form extremer, im Vergleich zu 1850-1900 deutlich häufiger auftretender Wetterereignisse wahrnehmbar und werden in den kommenden Jahren und Jahrzehnten sowohl in ihrer Häufigkeit als auch Intensität weiter zunehmen. Diese Wetterphänomene können mit erheblichen Folgen für die Versorgungssituation einhergehen, wobei Verteilnetze für Strom, Gas, Wasser und Wärme diesen Folgen in besonderem Maß ausgesetzt sind. Die Ereignisse der Hochwasserkatastrophe 2021 in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz haben dies erneut eindrücklich verdeutlicht. Verteilnetzbetreiber stehen damit einerseits vor der Herausforderung, die Häufigkeit und das Ausmaß von zukünftig zu erwartenden Extremsituationen (Hitzeperioden, starke Gewitter, Starkregenereignisse, heftige Stürme etc.) zu bewerten und andererseits diese zu bewältigen.

An dieser Stelle setzt das Forschungsvorhaben KlimaNetz an und soll umfassende Antworten darauf liefern, welche Anpassungen in der Planung und im Betrieb von Verteilnetzen erforderlich sind, um diese hinreichend vor den Folgen zukünftiger Extremwetterereignisse zu schützen. Es gilt zu bestimmen, mit welchen extremen Wettersituationen (Art der Extremsituation, Häufigkeit, Umfang, Intensität etc.) zukünftig in den unterschiedlichsten Regionen Deutschlands zu rechnen ist und welche Risiken sich daraus für die Versorgungssicherheit der Verteilnetze ergeben. Ebenfalls sollen die technisch-wirtschaftlich optimalen Gegenmaßnahmen identifiziert sowie potentielle Hürden bei der Umsetzung herausgestellt werden. Mithilfe von Netzrisikokarten werden anschließend Risikogebiete identifiziert und sinnvolle Handlungsoptionen für die zu erwartenden Extremwettersituationen markiert.

Das übergeordnete Ziel des Projektes KlimaNetz ist es, basierend auf den erhaltenen Ergebnissen möglichst allgemeingültige Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen für Verteilnetzbetreiber abzuleiten und in einem Leitfaden für die Planung und den Betrieb klimaresilienter Verteilnetze festzuhalten. Dieser soll Verteilnetzbetreibern als Hilfestellung dienen, um bestehende Planungs- und Betriebsgrundsätze anzupassen und so die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Klimafolgen sowohl für die Betreiber als auch für die Nutzer der Energieversorgungsnetze zu minimieren. Darüber hinaus dient der Leitfaden dazu, weitere Akteure (z. B. Bundesnetzagentur, Krisenstäbe, Kommunen) auf die identifizierten Risiken, Handlungsbedarfe und zurzeit bestehenden (z. B. regulatorischen) Umsetzungshürden für erforderliche Gegenmaßnahmen aufmerksam zu machen.

Projektpartner

  • EWR GmbH
  • UBIMET GmbH
  • Westnetz GmbH
  • BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. Landesgruppe Nordrhein-Westfalen (assoziierter Partner)
  • Netze BW GmbH (assoziierter Partner)

Projektförderung

Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik wird im Rahmen des Projektes über die Laufzeit von drei Jahren mit 515.000 € durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

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