Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik

PuBStadt - Neue Planungs- und Betriebsgrundsätze für städtische Verteilungsnetze zur Anpassung an die Anforderungen der Energiewende

Projektbeschreibung

Im Rahmen der Transformation der deutschen Energieversorgung ist eine enorme Entwicklung weg von wenigen großen, hin zu einer Vielzahl an kleinen Erzeugungseinheiten zu beobachten. Damit drängen immer mehr Akteure in das Versorgungssystem und auf die Energiemärkte, wobei sie ihren Zugang zum Energiesystem vor allem in den deutschen Verteilungsnetzen finden.

Während ländliche Verteilungsnetze das Rückgrat der Energiewende hinsichtlich der „Energiequellen“ darstellen, werden städtische Verteilungsnetze zukünftig als flexible „Senken“ die Energiewende weitaus stärker unterstützen müssen. Städtische Netze werden dabei eine hohe Durchdringung mit Elektrofahrzeugen, einen wesentlich erhöhten Bedarf elektrisch erzeugter Wärme und eine zunehmend größere Dichte von Haushalten bedienen müssen. Zudem werden Verbraucher und Einspeiser im Zuge der Digitalisierung neue innovative Mitgestaltungsmöglichkeiten erhalten, die spürbare Auswirkungen auf das Energiesystem aufweisen und somit Anpassungen der Betriebs- und Schutzkonzepte notwendig machen können. Darum gilt es, die möglichen Netzoptimierungs- bzw. -ausbaumaßnahmen bis hin zu einem potentiellen Netzrückbau unter Berücksichtigung der fortschreitenden Entwicklungen zu analysieren, um die enormen Investitionsvolumina für den Umbau zielgerichtet einsetzen zu können.

Vor diesem Hintergrund zielt das Forschungsvorhaben des Konsortiums auf die Definition neuer Planungs- und Betriebsgrundsätze für städtische Verteilungsnetze von der Niederspannungs- bis zur 110-kV-Ebene ab. Diese neuen Grundsätze sollen neben den konventionellen Maßnahmen auch die Möglichkeiten neuartiger, intelligenter Methoden und Betriebsmittel berücksichtigen und zu einem wirtschaftlichen Gesamtoptimum zusammenführen, ohne dabei die hohe Versorgungszuverlässigkeit in städtischen Netzen als eine wichtige Randbedingung bei der Netzoptimierung zu gefährden.

Mit der Definition neuer Planungs- und Betriebsgrundsätze wird ein wichtiger Grundstein für die zielgerichtete Planung von städtischen Verteilungsnetzen unter Berücksichtigung der sich verändernden Anforderungen und technischen Möglichkeiten gelegt. Das antragstellende Konsortium verfolgt dabei das Ziel, durch wissenschaftliche Analysen realer Netze „good/best practices“ problemselektiv abzuleiten. Die gewonnenen Erkenntnisse münden in einem Planungs- und Betriebsleitfaden, der als Hilfestellung für Investitionsentscheidungen in städtischen Verteilungsnetzen dient.

(Projektpräsentation)

Projektförderung

Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal wird im Rahmen des Projekts mit ca. 650.000 € durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.

Projektpartner
  • Siemens AG, Smart Infrastructure, Digital Grid, Power Technologies International, Erlangen
Assoziierte Projektpartner
  • Stromnetz Berlin GmbH, Berlin
  • Stuttgart Netze GmbH, Stuttgart
  • Rheinische NETZGesellschaft mbH, Köln
  • SachsenNetze GmbH, Dresden
  • Enercity Netz GmbH, Hannover
  • Erlanger Stadtwerke AG, Erlangen

Download des Leitfadens

PuBStadt-Leitfaden

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