Uhlemeyer, Björn
Campus Freudenberg WTEC - Haus 3 Raum 2.20
Im Rahmen der Energiewende soll die Einspeiseleistung von DEA deutlich erhöht werden, um die gesetzten Klimaziele der Bundesrepublik und der EU zu erreichen. Viele dieser DEA werden üblicherweise in die Verteilungsnetze eingebunden, die für diese Aufgaben nicht ausgelegt wurden. In ihrer bisherigen Konzeption ist der Aufbau von Verteilungsnetzen derart gewählt, dass diese eine möglichst einfache, kostengünstige und sichere Versorgung der Verbraucher ermöglichen, ohne massive Erzeugung berücksichtigen zu müssen. Aufgrund des steigenden Anteils der elektrischen Energieerzeugung aus erneuerbaren Energien kommen auf die Verteilungsnetze neue Aufgaben der Versorgung zu, die mit klassischen Betriebsweisen nicht möglich sind. So führt die Integration von DEA in die Verteilungsnetze unter anderem zu Überlastungen, Spannungsanhebungen, Rückspeisungen und steigenden Oberschwingungsbelastungen.
Neuartige Netztopologien mit einem höheren Vermaschungsgrad der Verteilungsnetze, erlauben es, die Aufnahmekapazität für die horizontale Einspeisung von DEA deutlich zu vergrößern. Dies gilt insbesondere dort, wo Verteilungsnetzgebiete mit hohem Anteil an DEA und solche mit geringem Anteil an DEA aber einem hohen Verbraucheranteil benachbart sind. Durch eine koordinierte Erhöhung des Vermaschungsgrades kann dort die Betriebsmittelbelastung, die Spannungshaltung und die Versorgungszuverlässigkeit verbessert werden. Um die insbesondere bei einer Vermaschung erhöhten Kurzschlussleistungen und –ströme zu beherrschen, stehen in den Untersuchungen auch neuartige Betriebsmittel wie supraleitende Kurzschlussstrombegrenzer im Fokus.
Ziel des Verbundprojektes ist es deswegen, stark vermaschte Netztopologien auf der Ebene der Verteilungsnetze zu untersuchen, um einerseits die technische Machbarkeit und die Einschränkung bei der Steigerung des Vermaschungsgrades aufzuzeigen, und um andererseits zu demonstrieren, wie die durch die Vermaschung steigenden Belastungen beherrscht werden können.
Der Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik der Bergischen Universität Wuppertal wird im Rahmen des Projekts mit ca. 400.000 € durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Siemens AG Erlangen
Friedrich-Alexander Universität Erlangen