Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik

740.000 Euro für zwei neue Forschungsprojekte

09.10.2015|08:19 Uhr

Die beiden Projekte "Grid Commander" und "Agent.HyGrid" wurden bewilligt.

„Unsere Projekte leisten dabei einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung der mit der Realisierung der Energiewende verbundenen, riesigen Investitionen in die elektrischen Energieversorgungsnetze“, so Lehrstuhlinhaber Prof. Zdrallek.

Das Projekt GridCommander befasst sich mit einer dezentralen, Spannungsebenen-übergreifenden Überwachung und Regelung von Mittel- und Niederspannungsnetzen. Durch das im Rahmen des Projekts zu entwickelnde Automatisierungssystem soll die tatsächliche Auslastung der Netzkapazität mess- und regelbar werden.

„Innovative Verfahren zur Prognose der zukünftigen Netzkapazität unterstützen die optimale Regelung des Verteilnetzes. Dadurch wird auch die Ermittlung einer optimalen Ausbaustrategie für die Netzinfrastruktur und somit letztlich eine Reduzierung der Netzausbaukosten bestmöglich umgesetzt“, ist sich Projektleiter Dr. Marcus Stötzel sicher.

Innerhalb des Verbundvorhabens befasst sich die Bergische Universität Wuppertal federführend mit der Entwicklung der entsprechenden Algorithmen und Strategien zur ganzheitlichen Zustandsidentifikation und Spannungsebenen-übergreifenden Regelung der Mittel- und Niederspannungsnetze. Konsortialpartner sind die SAG GmbH (Langen), die Bilfinger Mauell GmbH (Velbert) sowie die NRM Netzdienste Rhein-Main GmbH (Frankfurt am Main).

GridCommander knüpft damit nahtlos an das von Prof. Zdrallek und seinem Team in diesem Konsortium mitentwickelte, innovative Smart-Grid-System iNES® an und setzt die Entwicklung eines ganzheitlichen Ansatzes für die Verteilnetzautomatisierung konsequent fort.

Das Projekt Agent.HyGrid geht noch einen Schritt weiter in die Zukunft der Energieversorgung. „Die Nutzung eines Agenten-basierten Konzepts zur Realisierung und Weiterentwicklung von Netzautomatisierungssystemen trägt dem Umstand Rechnung, dass sich die Anzahl an intelligenten Geräten und System, beispielsweise Energiespeicher und Elektrofahrzeuge, in den Energieversorgungssystemen stetig erhöhen wird“, erklärt Prof. Zdrallek. All diese Geräte und Systeme haben Auswirkungen auf die bestehenden Energieversorgungssysteme und müssen sinnvoll in die Infrastruktur eingebunden werden. „Agenten-basierte Konzepte sind dabei ideal für die Interaktion einer hohen Anzahl unterschiedlicher Geräte und Systeme“, so Zdrallek.

Im Verbundvorhaben wird die Bergische Universität Wuppertal die existierende Automatisierungslösung für elektrische Verteilnetze in einem formalisierten Energie-Agenten-Modell abbilden und weiterentwickeln. Projektpartner sind die SAG GmbH (Langen), die Universität Duisburg-Essen sowie die Helmut-Schmidt-Universität (Universität der Bundeswehr) in Hamburg.

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