Gromoll, Dirk
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Die Anreizregulierung zwingt die Verteilnetzbetreiber in Deutschland zu einer stetigen Effizienzsteigerung beim Betrieb elektrischer Energieversorgungsnetze. Es wird permanent nach Einsparungs- und Optimierungsmöglichkeiten geforscht, die ohne Qualitäts- und Stabilitätsverluste im Netz einhergehen.
Basis aller optimierten und kosteneffizienten Instandhaltungsstrategien elektrischer Energieversorgungsnetze [wie z.B. „Reliability Centered Maintenance“ (RCM), „Risk Based Maintenance “ (RBM)] ist die exakte und objektive Zustandsbeurteilung der Betriebsmittel, die eine fundierte Entscheidungsgrundlage für das Asset Management darstellt.
Im Rahmen des Projektes iNA (Teilprojekt COMES I und II) werden neben der Entwicklung von Bewertungssystematiken für MS-Ortsnetzstationen, MS-Schaltanlagen und MS-Freileitungen, die den Zustand des Betriebsmittels auf Basis visueller Inspektionsergebnisse („Soft-Facts“) ermitteln, einfache Messverfahren zur Zustandsbewertung untersucht, um durch eine Erweiterung um konkrete Messergebnisse („Hard-Facts“) eine möglichst exakte und objektive Zustandsbeurteilung zu gewährleisten. Zusätzlich werden die Bewertungsmodelle um mathematische Grundzüge der Evidenz-Theorie erweitert, um auch Unsicherheiten (z.B. Messungenauigkeiten, fehlende oder veraltete Messdaten, unscharfe Bewertungskriterien) zu berücksichtigen. Somit kann neben den Zustandsindices aus den Bewertungsergebnissen auch die Qualität der zugrundeliegenden Daten und Einzelbewertungen ausgedrückt bzw. quantifiziert werden.
SPIE SAG GmbH, Langen