Bewertung von Netzäquivalenten für die Netzsicherheitsüberwachung
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Karl Friedrich Schäfer
Status: abgeschlossen
Die Hochspannungsnetze in Europa werden vermascht betrieben und sind über Kuppelleitungen zu den jeweiligen Nachbarn europaweit zu einem großen Verbundnetz zusammengeschaltet und stehen damit elektrisch in enger Wechselwirkung. Daher können Teilnetze beispielsweise bei der stationären Lastflussberechnung nicht unabhängig voneinander betrachtet werden. Die für einen sicheren Netzbetrieb und eine wirtschaftliche Netzausbauplanung notwendige Berechnung der Lastflüsse auch für Ausfallvarianten erfolgt in der Regel nur für den jeweils interessierenden Netzbereich. Die Wechselwirkungen mit den benachbarten, über- oder unterlagerten Netzen sind nicht vernachlässigbar. Eine Berechnung des gesamten Systems einschließlich der Nachbarnetze ist aber im Allgemeinen wegen der Systemgröße (Rechenzeit, Speicherplatz) und wegen Datenbeschaffungsproblemen (z.B. unter-schiedliche Zuständigkeitsbereiche) nicht möglich.
Aufgabe der Ersatznetzberechnung ist es, die Nachbarnetze durch vereinfachte, wirkungsgleiche Ersatznetze oder Netzäquivalente für die Lastflussberechnung zu ersetzen. Grundsätzlich muss das Durchleitungsverhalten der Nachbarnetze, der Leistungsaustausch mit den Nachbarnetzen und die Primär- und die Spannungsregelung der Kraftwerke in den Nachbarnetzen abgebildet werden.
Im Rahmen einer Studie wurde untersucht, welche Auswirkungen Modellierungsfehler bei der Bestimmung eines Netzäquivalentes des vorgelagerten 380/220-kV-Netzes auf die Ergebnisse der Lastfluss- und Ausfallsimulationsrechnungen in einem 110-kV-Netzbezirk haben.