Netzausbauplanung zur Integration der Windenergieeinspeisung in ein regionales 110-kV-Netz bis zum Jahr 2030
Ansprechpartner: Dr.-Ing. Karl Friedrich Schäfer
Status: aktuell
Ein regionales Energieversorgungsunternehmen betreibt in einem ostdeutschen Bundesland ein räumlich weit ausgedehntes 110-kV-Netz. Dieses Netz wird über mehrere Umspannwerke aus dem 220/380-kV-Übertragungsnetz gespeist.
In dem zu untersuchenden Netzgebiet ist bereits heute eine überdurchschnittlich hohe Dichte von Windenergieanlagen (WEA) vorhanden. Wegen der hohen Leistungen werden diese Anlagen in der Regel über 20-kV-Kabel, die sich im Besitz der WEA-Betreiber befinden, und über 110/20-kV-Transformatoren an das 110-kV-Netz angeschlossen. Bereits heute übersteigt - insbesondere zu Schwachlastzeiten und hoher Windeinspeisung - die Windleistung die Last der Verbraucher, sodass die überschüssige Leistung über das 110-kV-Netz ins 380/220-kV-Netz rückgespeist werden muss.
Für die Zukunft ist mit einem weiteren deutlichen Ausbau der Windenergie zu rechnen, sodass bei eher rückläufiger Verbraucherlast die notwendige Rückspeisung in die 380/220-Netze entsprechend steigt und die Transportfähigkeit der 110-kV-Netze im derzeitigen Ausbauzustand für diese zusätzliche Leistung nicht ausreicht. Die 110-kV-Netze im untersuchten Netzgebiet müssen für diese Aufgabe ertüchtigt und ausgebaut werden.
Ziel der Studie ist die Erarbeitung der notwendigen Netzausbaumaßnahmen innerhalb der 110-kV-Netze und in den bestehenden und gegebenenfalls neuen 380/110-kV-Umspannwerken für eine zu erwartende Windeinspeisungssituation im Jahre 2030. Grundlage der Untersuchungen sind Daten über den ortsgenauen Zubau von WEA mit Angabe der Leistungen für jeden Windpark für drei angenommene Windszenarien. Die technisch notwendigen Maßnahmen werden so festgelegt, dass die erforderlichen Investitionskosten unter Beachtung der anerkannten Regeln für einen sicheren Netzbetrieb minimal werden.