Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgungstechnik

Netzstrukturen und Betriebsführungskonzepte zukünftiger Versorgungssysteme mit vorwiegend dezentraler Erzeugung

Ansprechpartner: Dr.-Ing. Karl Friedrich Schäfer
Status: aktuell


Die heutige Struktur der elektrischen Energieversorgung ist dadurch gekennzeichnet, dass der überwiegende Teil der elektrischen Energie in großen Kraftwerkseinheiten zentral erzeugt und über das elektrische Energieversorgungsnetz zu den Verbrauchern transportiert wird. Dabei übernimmt das hierarchisch nach Spannungsebenen aufgebaute Energieversorgungsnetz den Transport und die Verteilung der elektrischen Energie, wodurch sich ein von den Erzeugungseinheiten zu den Verbrauchern gerichteter Energiefluss ergibt.

Demgegenüber zeichnet sich gegenwärtig eine Entwicklung zu einem verstärkten Einsatz dezentraler Erzeugungsanlagen ab. Insbesondere die Brennstoffzelle wird neben den regenerativen Energieträgern wie Wind, Biomasse und Solarenergie als zukunftsweisende Technologie der Energieversorgung im 21. Jahrhundert gesehen. Mittel- bis langfristig gibt es eine klare Tendenz, dass die elektrische Energieversorgung mehr und mehr auf einer dezentralen Erzeugung basiert und somit die heutige zentralisierte Energieversorgungsstruktur ablöst. Dabei erfolgt vor allem über die Brennstoffzelle eine dezentrale verbrauchernahe Bereitstellung von elektrischer Energie und Wärme.

Auf Grund dieser veränderten Erzeugungsstruktur ergibt sich für das elektrische Energieversorgungsnetz eine deutliche Entlastung des Übertragungsnetzes sowie eine erheblich veränderte Energieflusssituation im verbrauchernahen Verteilungsnetz. Insgesamt werden sich die Verteilungsnetze von reinen Lastsystemen zu Systemen mit Erzeugungscharakter verändern. Dies wird sich insbesondere auf die Planung und den Betrieb zukünftiger Netze auswirken, d.h. auf die Struktur dieser Netze, die Auslegung der Netzbetriebsmittel und die Netzbetriebsführung.